Alpen Challenge

Lenzerheide / CH

Stand 24. August 2008

von Transalp-Finisher Horst Faust


Hallo,
hier der Bericht von der AlpenChallenge mit Startort Lenzerheide.

Zwei TGS-Radsportler (Peter und Horst ) nahmen am 24.08.08 an der Alpen-Challenge in Lenzerheide/CH teil. Bei beginnender Dämmerung um 06.30 Uhr ging es vom Start weg von 1325 Hm auf 968 Hm bergab. Im dichten Starterfeld von etwas über 1.000 Teilnehmern mussten wir uns voll konzentrieren, zumal eine Baustelle und eine Brücke für Fahrbahnverengungen sorgten.
Beim Aufstieg zum Albula-Pass hatten wir Zeit, auf den Tacho zu schauen. Bei 1 Grad Celsius im Schatten der Berge konnten wir schon oben die Felsen im Sonnenschein sehen. Auf dem Albula-Pass herrschte das schönste Wetter. Die Abfahrt war natürlich noch einmal recht kalt. Ab La Punt im Inntal bis zum Abzweig nach Pontresina konnten wir uns einer schnellen Truppe anschließen. Die Zeit drängte, da der Abzweig auf die Challenge-Strecke nur bis 08:30 Uhr gestattet war. Etwa 15 Minuten vor diesem Zeitlimit kamen wir am Abzweig zum Bernina-Pass an. Der Anstieg war von der Steigung her moderat und wir hatten die ganze Zeit einen schönen Blick auf den Gletscher und die Züge des Bernina-Express.
Nach dem Pass ging es zunächst einmal wieder bergab, um dann auf den recht steilen Forcola di Livingno anzusteigen. Ab hier nahm auch der Verkehr recht heftig zu, so dass wir mehrmals beim Anstieg im Stau standen. Der steuerfreie Einkauf und das schöne Wetter lockten eine ganze Menge Ausflügler nach Livigno. Die Passstraße und der Tunnel zum Ofenpass ist normalerweise für Radfahrer gesperrt. Es wird jedoch ein Shuttle-Service angeboten. Für die heutige Veranstaltung war die Strecke jedoch freigegeben. Auf der Höhe von Livigno waren wir alleine und hatten fast das Gefühl, die Letzten zu sein. An der Verpflegung vor dem Tunnel konnten wir uns jedoch wieder einer großen Gruppe anschließen. Die Fahrt durch den Tunnel verlief reibungslos. Der nachfolgende Auto- und Motorradverkehr wurde durch die Begleitmotorräder zurückgehalten. Von der Ofenpass-Straße ging es über Zernez wieder ins Inntal, diesmal über St. Moritz bis zum Abzweig in Silvaplana auf den Julierpass. Neben den Höhenmetern hatten wir hier auch mit dem Gegenwind zu kämpfen.
Die nächsten Kilometer waren recht flott, da überwiegend bergab gefahren wurde. Vor dem Abzweig Richtung Del hatten wir uns aus den Augen verloren. Ab hier ging es wieder bergauf zur letzten Kontrolle. Die folgende steile Abfahrt rief Erinnerungen in mir an die Regentour vor drei Jahren auf, als die Straßen nass waren und die Bremsen kaum zogen. Diesmal jedoch keine Spur davon. Die Landschaft sah viel freundlicher aus, alles in grün und mit dem herrlichsten Sonnenschein ging es hinab nach Tiefencastel.
Hier warteten die letzten 500 Höhenmeter auf uns. Von 851 Hm auf 1.325 Hm in Lenzerheide. Das Teilnehmerfeld hatte sich ziemlich auseinander gezogen. Peter war kurz vor mir im Ziel. Jeder ankommende Teilnehmer wurde persönlich begrüßt und den immer noch zahlreichen Zuschauern vorgestellt.
Heute hatten wir geschafft, was wir uns bereits vor drei Jahren vorgenommen hatten und wegen schlechten Wetters seinerzeit nicht durchführen konnten. 220 Kilometer über vier Pässe mit 4.000 Höhenmetern durch den Schweizerischen Nationalpark in 11:00 Stunden. Die Platzierungen waren uns egal, zumal die Bandbreite der Altersklasse doch recht groß war. Mit einem 35jährigen können und wollen wir uns nicht mehr messen. Aber wir haben den Alpen-Challenge im vorgesehenen Zeitrahmen geschafft und sind stolz auf unsere Leistung.