Roth - Triathlon

am

12. Juli 2009 / Sonntag

Stand 20. Oktober 2009

von Konrad Steinert


In Roth hatte mich im Jahre 2004 der Triathlon Virus erwischt. Kathleen, Edwin und ich sind da das erste Mal zusammen als Staffel gestartet und die Atmosphäre in Roth hat mich wohl infiziert. Das Jahr drauf ging´s dann wieder als Staffel an den Start, aber wir wurden Zeuge, wie ein gewisser Günther Keller ganz locker die 11-Stunden Marke unterbot und damit für die folgenden Jahre unantastbar der "schnellste Freund der Röhrborngasse" über die Langdistanz war. Ich habe 2005 in Sherbourne und 2007 in Kalmar versucht, Günter's Zeit zu unterbieten…ohne Erfolg.
Am Samstag den 11. Juli habe ich dann also in Roth meine Startnummer abgeholt, das Rad eingecheckt und darauf gewartet, dass das nervöse Kribbeln anfängt. Am Abend wurde dann zum letzten Mal ein alkoholfreies Bier getrunken und - wie üblich in Roth - der Wecker auf 4:00 Uhr gestellt.
Sonntag früh dann zeitig gefrühstückt und eine grosse Kanne Kaffee für den Fanclub gekocht, welcher trotzdem etwas mies gelaunt aufgestanden ist. Dann ab ins Auto und zum Schwimmstart. Meine Startzeit war 7:20 Uhr, da konnte ich sogar noch den Zieleinlauf der ersten Profis sehen.
Als meine Gruppe ausgerufen wurde (5 Minuten zum Start), war ich schon in der Einlasszone, beim 1-Minute-bis zum Start Signal sogar schon im Wasser, trotzdem habe ich es mal wieder fertiggebracht, den Start zu verpassen. Als die Leine hochging, waren es für mich noch gute 50m bis zum Start. Macht ja nichts, als Nichtschwimmer habe ich ja da vorne sowieso nichts verloren.
Das Schwimmen ist schon so eine Sache, man weiss irgendwie nie, ob man gut oder schlecht schwimmt, weil einfach die Orientierungspunkte zur Zeitmessung fehlen.
Jedenfalls bin ich nach 1:15h aus dem Wasser gestiegen - meine schnellste je geschwommene Zeit. Na, da war ich aber motiviert - durch T1 ging´s im Sauseschritt und ab auf die Radstrecke.
Roth gilt als schnelle Strecke, da war ich dann doch etwas überrascht, als es doch immer wieder mal kräftig bergauf ging. Ich hatte die Nacht zuvor noch Edwin um ein paar Tipps gebeten, sein Rat war, am Berg Kräfte zu sparen und auf den schnellen flachen und bergab Passagen richtig zu drücken. Das habe ich dann auch beherzigt.
Als ich das erste Mal am Solarer Berg ankam, dachte ich, ich wäre bei der TdF. Die gesamte Strasse voller Zuschauer, welche erst kurz vor Dir die Gasse aufmachen. Es ist wahr, die Zuschauer tragen Dich da hoch. Ich konnte es kaum erwarten, in der zweiten Runde wieder hier vorbeizukommen. Nach 170 km war dann die Kraft raus aus den Beinen, aber zum Glück sind die letzten Kilometer flach. Ich beendete die Radstrecke in 5:25h, nicht schlecht, aber auch nichts zum nach Hause schreiben.
Ich hatte mir bisher bei jedem der Langdistanzen ein Stück Kuchen in T2 deponiert, so auch in Roth. Kuchen ist das Einzige, was ich an dem Punkt noch hinunter bekomme. Auf dem Rad hatte ich mich mit Riegeln verpflegt und beim Laufen wollte ich erst in der zweiten Hälfte mit Gel anfangen. So habe ich unter grossem Gelächter mein Stück Kuchen gegessen - der Lauf kann warten. Bei km 1 gab´s dann noch eine kurze Toilettenpause, danach habe ich aber meinen Laufrhythmus gefunden - bis km 14 bin ich unter 5min/km gelaufen, danach hat es sich bei etwas über 5min/km eingepegelt. Bei km 14 fingen dann die Schwierigkeiten an, ich habe nichts mehr runterbekommen, kein Wasser, keine Melone…nix. Und die Beine gingen auch langsam fest. Ich musste mein Lauftraining 6 Wochen vor dem Triathlon auf 10-20km pro Woche reduzieren, ich hatte mir einen Muskel in der Hüfte entzündet und dachte, dass ich nun die Quittung dafür bekomme. Aber es ging noch mal gut. Die Beine wurden zwar nicht besser, aber auch nicht schlechter. Bei km 25 fing ich an, alle 5km ein Gel und einen Becher Wasser zu mir zu nehmen, an den Verpflegungspunkten zwischendurch habe ich nur einen Schluck Cola genommen. Es war glücklicherweise nicht zu heiss, sonst hätte das wenige Trinken mit Sicherheit nicht funktioniert.
Bei km 30 haben mich Edwin und Anna noch ein letztes Mal angefeuert mit dem deutlichen Hinweis, dass ich mich doch bitte beeilen möge, der Tisch im Restaurant wäre für 19.00 Uhr gebucht. Beeilen konnte ich mich zwar nicht mehr, aber ich konnte den Lauf in 3:31h beenden, welches mir eine Gesamtzeit von 10:18h einbrachte. Na, da war ich aber glücklich. Am Büffet habe ich immer noch nichts herunterbekommen, aber die Massage war wohlverdient. Und, ich habe es auch noch pünktlich ins Restaurant geschafft, Sauerbraten mit Klössen - und nie wieder alkoholfreies Bier.

521 : 120 : 1574 " STEINERT, Konrad (GER) M40 / 01:15:46 : 00:02:38 : 05:25:33 : 00:03:23 : 03:31:13 = 10:18:31

Verein SÖDERTALJE TRIATLON KLUBB

T1 00:02:38

T2 00:03:23

(Stockholm / Schweden)

Bike Start 01:18:23

Run Start 06:47:18

Swim Finish 01:15:46

Bike 037 km 02:26:06

Run 3,8 km 07:05:26

.

Bike 070 km 03:26:58

Run 12,3 km 07:44:48

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Bike 120 km 05:00:38

Run 20,8 km 08:28:28

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Bike 153 km 06:02:13

Run 24,9 km 08:49:52

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Bike Finish 06:43:56

Run 29,2 km 09:13:12

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Run 33,7 km 09:36:10

Swim 01:15:46

Bike 05:25:33

Run 03:31:13

GESAMT : Platz (M/W) 521 : Platz (AK) 120

Platz (Gesamt) 540

Zielzeit (Brutto) 10:18:31

Edwin in Roth-RadEdwin in Roth / Laufen